Auch an diesem Wochenende stand eine wohlverdiente Projektpause auf dem Programm – schließlich hat Bayern mehr zu bieten als Künstliche Intelligenz und Roboter.
Die folgenden Bilder vermitteln einen kleinen Eindruck von den Orten und Erlebnissen, die unsere indischen Austauschschüler gemeinsam mit ihren Gastfamilien und Freunden entdeckt haben.
Unser Projektmotto „Progress of Progress – From Stone Axe to AI“ führte uns nach Nürnberg – eine Stadt, die nicht nur für ihre Geschichte, sondern auch für ihre technologische Pionierrolle weltbekannt ist. Hier fuhr Deutschlands erste Eisenbahn, hier wurde die Taschenuhr entwickelt und zum ersten Mal die Weltkarte als Globus verkauft.
Doch wie könnte technischer Fortschritt in Zukunft aussehen? Antworten darauf sucht und zeigt „Das Zukunftsmuseum“, eine Zweigstelle des Deutschen Museums München. Hier, mitten in der Altstadt, wurden unsere 15 indischen und 15 deutschen Austauschschüler von den Museumspädagogen empfangen – und direkt „an die Hand genommen“, ganz im Sinne des gleichnamigen Workshops.
Wo stehen wir heute mit unserer Technik? Welche ethischen Fragen ergeben sich daraus? Und vor allem: Wie wollen wir künftig mit Künstlichen Intelligenzen zusammenleben?
Eindrucksvoll wurde den Teilnehmern die Bedeutung dieser Fragen bewusst, als sich verschiedene computergesteuerte Roboterhunde vor ihnen aufbauten, Männchen machten – oder brav die Pfote gaben. Ein Raunen ging durch die Gruppe, als einer der Hunde zu Demonstrationszwecken leicht getreten wurde, um sein Gleichgewicht zu testen. Wie menschlich darf – oder soll – man mit einem Roboter umgehen?
geschrieben von Johannes S. , verändert durch KI (vgl. Prompt unten)
Hoch hinaus – das war unser Ziel an diesem Samstag. Nicht im übertragenen Sinn, sondern ganz wortwörtlich. Gemeinsam mit unseren Austauschpartnern aus Indien machten wir uns auf den Weg zum Waldwipfelweg, einer der bekanntesten Baumwipfelpfade in Bayern. Was uns dort erwartete, war weit mehr als ein Spaziergang durch die Natur.
Schon der erste Abschnitt, ein schmaler Steg aus Gitterplatten, sorgte für Nervenkitzel. Unter unseren Füßen – nichts als Luft und Baumkronen. Wer vorher noch gelacht hatte, wurde plötzlich ganz still. Hier oben spürt man, wie klein man ist – und wie groß der Wald unter einem wirkt.
Aussicht am Waldwipfelweg
Mit jedem Schritt stieg der Pfad weiter an, bis wir schließlich die erste Plattform auf etwa 20 Metern Höhe erreichten. Der Blick reichte weit über Hügel, Felder und Wälder – ein Panorama, das fast schon kitschig schön war. Doch der eigentliche Höhepunkt wartete noch.
Am Montag verwandelte sich die Aula des Johannes-Tumair-Gymnasiums in eine indisch-bayerische Tanz- und Gastwirtschaft. Sämtliche am Austausch beteiligten Schüler, Lehrer und Eltern trafen sich, größtenteils in ihrer jeweiligen Landestracht, und feierten den langersehnten Beginn unseres Deutsch-Indischen Austauschs.
Neben den obligatorischen Reden der verantwortlichen Lehrkräfte präsentierten beide Schülergruppen jeweils eigene Tänze. Und während sich die bayerischen Schüler an traditionellen Volkstänzen abmühten, wehte ein Hauch von Bollywood durch die Hallen des JTG, als die indischen Schüler ihre Tänze vorführten.
Siebenschritt – ein Volkstanz / Siebenschritt – a German folk dance
Doch auch die Eltern mussten das Tanzbein schwingen und so stieg die Stimmung zunehmend an, bis am Ende ein Großteil der Teilnehmer zu unterschiedlichsten Liedern die verschiedenen Tanzschritte ausprobierten, die sie sich zuvor von den Auftritten abgeschaut hatten.
Bollywood in Straubing
Wieder einmal eine erfolgreiche Veranstaltung für unser Austauschprojekt, nicht nur aufgrund der vielen Spezialitäten, die die Eltern mitbrachten und die zwischendurch genüsslich verzehrt wurden.
Es ist kalt und regnerisch – aber das hält einen Deutschen nicht davon ab, nach draußen zu gehen. “Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung!”
Und getreu diesem Motto machten unsere deutschen Gastfamilien das Beste aus dem Tag und unternahmen mit ihren indischen Gästen verschiedenste Ausflüge: hinauf auf einen Berggipfel, in den Bayerischen Wald, ins Bowlingcenter und mehr.
Genießen Sie einen Einblick in das erste Austauschwochenende in Deutschland!
In Deutschland und vor allem in Bayern gibt es viele verschiedene Arten von Festen. Neben den großen Festen wie dem Oktoberfest in München gibt es auch in den kleinen Dörfern immer wieder was zu feiern. Viele Vereine, zum Beispiel Feuerwehren oder Burschenvereine, veranstalten Jubiläumsfeste, welche man in Bayern „Fahnenweihe“ nennt.
Fahnenparade in einem Festzelt
Bei diesem Fest bekommt der Verein eine neue Fahne, welche in einer kirchlichen Zeremonie gesegnet und offiziell eingeführt wird – daher kommt auch der Name Fahnenweihe. Die Feier findet an einem Wochenende in der Regel zwischen April und Juli, meist über 3–4 Tage, statt.
Im Bierzelt / In the festival’s tent
Um das Jubiläum angemessen zu feiern, trägt man traditionelle bayerische Tracht.
Traditional Bavarian “Tracht”
Außerdem wird ein Bierzelt aufgestellt. Dort gibt es bayerisches Essen, Getränke und jeden Tag Livemusik, meist von einer regionalen bayerischen Band. Man ist definitiv im Vorteil, wenn man sich mit einigen dieser Lieder im Vorfeld vertraut macht. Dazu kann man sich beispielsweise eine von anderen Fahnenweihen-Gehern erstellte Volksfest-Playlist anhören.
Um zu dieser Musik zu tanzen, stellen sich die Besucher auf die Bierbänke, was nach längerer Zeit ziemlich anstrengend werden kann. Zur Abwechslung befinden sich außerhalb des Bierzeltes kleinere Essensstände und Attraktionen wie eine Schiffschaukel.
Im Gegensatz zum Oktoberfest finden Fahnenweihen nicht jährlich im gleichen Dorf, sondern immer in unterschiedlichen statt je nachdem, welcher Verein in welchem Dorf gerade ein Jubiläum zu feiern hat.
Alles in allem kann man sich eine Fahnenweihe wie eine sehr viel kleinere Version des Oktoberfests vorstellen, mit starkem lokalem Bezug
Jedes Jahr empfangen wir unsere indischen Austauschpartner im Mai oder Juni in Deutschland. Umgekehrt führt uns unsere Reise nach Indien regelmäßig in die ersten Novemberwochen. Auf den ersten Blick wirken diese Termine ungewöhnlich gewählt – doch sie sind das Ergebnis bewusster Planung.
Denn während in Nordindien gegen Ende Mai die Temperaturen regelmäßig auf bis zu 45 Grad Celsius steigen, ist ein Aufenthalt in der Hauptstadt Delhi zu dieser Zeit kaum erträglich.
Im Jahr 2016 erreichten die Temperaturen dort ein solches Extrem, dass sich auf einigen Straßen der Asphalt verformte. Fahrzeuge und Fußgänger mussten buchstäblich mit dem Untergrund kämpfen – ein Sinnbild für die drückende Hitze, der unsere Gäste durch den Austausch für einige Wochen entkommen können.
Weather forecast of New Delhi
Der bayerische Frühling bietet mit seinen gemäßigten Temperaturen um die 20 Grad und einer frischen Brise einen angenehmen Kontrast. Selbst gelegentliche Regenschauer werden dabei als willkommene Abkühlung empfunden.
Im November kehrt sich die Situation um. Dann verlassen wir Deutschland bei einstelligen Temperaturen oder gar dem ersten Schnee, um in Indien milde 25 bis 30 Grad zu erleben – oft eine willkommene Verlängerung des Sommers.
Auch an unserem Austauschprogramm geht der Klimawandel nicht spurlos vorbei. Die Wetterverhältnisse werden unberechenbarer, Temperaturschwankungen nehmen zu. In manchen Jahren erleben unsere indischen Gäste in Deutschland selbst im Juni empfindlich kühle Tage – trotz offiziell milder Temperaturen.
So wird der Austausch nicht nur zu einer kulturellen, sondern auch zu einer klimatischen Erfahrung. Das Wetter zeigt sich in den letzten Jahren zunehmend unbeständig. Mal bringt der Juni überraschend kühle Tage, dann wieder zeigt sich der November wärmer als erwartet. Die Zeiten, in denen man sich auf feste Wetterlagen verlassen konnte, scheinen vorbei – das sprichwörtliche „Wetter macht, was es will“ trifft mittlerweile erstaunlich oft zu.